Klaus RUNZE

Pädagoge / Pianist / Intermedia Artist

Zur Verdeutlichung der oben angedeuteten Intentionen in meinem Statement "Unmittelbarkeit Herausforderung für den Klavierunterricht", mögen zwei Skizzen beitragen.

Sie stehen als Beispiele für viele weitere Arbeitsweisen am Klavier. Sie gelten für den praktischen Bereich der Ausübung ebenso wie für pädagogische Ambitionen - sowohl für jeden Anfang im Klavierspiel wie auch für die Anforderungen eines Unterricht an fortgeschrittene Klavierschüler.

Die hier beschriebenen Beispiele lassen sich in abgewandelter Form auch durchführen, wenn kein Flügel, sondern nur ein Klavier zur Verfügung steht. Für Beispiel 2 gilt, dass das Klavier dann nicht an der Wand stehen dürfte; ggf. kann der 2. Spieler von einem Stuhl aus, der hinter dem Klavier steht, agieren.

Beispiel 1:

Zusammenspiel Pedal - Instrumentalklang

Im differenzierten Spiel mit dem "rechten Pedal" - Dämpfungspedal - wird der Hall der Saiten erfahren, wenn ausser dem Spiel der Tasten auch die Stimme im Rufen und Singen in den Innenraum des Flügels hinein eingesetzt wird. Die Körperhaltung nimmt im Auf und Ab der Hinwendung zum Chor der Saiten tänzerische Formen an. Mit der Körperwelle, gestützt auf den linken Füss, geht die gezielte Kontrolle und Führung des Atems einher. Über das puntuelle impulsive Spiel der Tasten hinaus - Einzelton, Klang, Cluster - wird auch das perkussive Spiel der Holzteile des Instruments mit den Händen, wie auch ein direktes Spielen der Saiten in die Klangaktionen miteinbezogen.

Beispiel 2:

Spiel zu zweit - an den Tasten, in der Kehlung des Flügels stehend

In einer "Dialogischen Kammermusik" wird das Spiel des 1. Spielers, der vor der Tastatur sitzt, von dem anderen Akteur, der in der Kehlung des Flügels steht, als2. Spieler aufgegriffen, ergänzt und in Gegenseitigkeit fortgeführt: Der geschlossene Deckel des Instruments dient als perkussives Spielfeld oder auch als Bühne für eine choreographisch gegliederte Bewegungsführung.

Das Spiel der Hände auf den 1. Spielers zur Klanggestaltung mit der Resonanz des Innenraums. Die Choreographie über der grossen Ebene des geschlossenen Flügels alterniert mit dem, was auf den Tasten gespielt wird. Die Aktionen können durch Stimme und Sprache - vom phonetischen Mitagieren über das Singen bis zum Vortragen von Texten - bereichert werden.

© Klaus RUNZE


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